Herzlich Willkommen

Stippvisite des Heiligen Nikolaus

Kein Geringerer als der Heilige Nikolaus selbst stattete den Kindern und Lehrern der Grundschule Pinzberg am 6. Dezember 2017 anlässlich seines Gedenktages einen Besuch in der Aula ab. Schon während er mit Ruhe seinen Weg über den Pausenhof zur Eingangstür entlangschritt, stellten die gespannt wartenden Kinder mit Erleichterung fest, dass er ohne Begleitung von Knecht Ruprecht unterwegs war. Allzu schlimm konnte es also nicht werden!

Mit dem bekannten Lied „Lasst uns froh und munter sein!“ wurde der hohe Gast lautstark und textsicher von der Schulgemeinschaft willkommen geheißen. Unter der Bischofmütze und dem festlichen Gewand verbarg sich natürlich nicht der echte Heilige Nikolaus. Dieser verstarb schon im 4. Jahrhundert nach Christus. Vielmehr schlüpfte der ehemalige Lehrer der Pinzberger Grundschule Roland Kaplan in diese Rolle - was er übrigens schon seit vielen Jahren tut.

Nach der stimmungsvollen Begrüßung erzählte er den Kindern aus dem Leben des verstorbenen Heiligen. Nikolaus von Myra stammte aus der in der heutigen Türkei gelegenen Stadt Kalkan, die damals Patara hieß. Er wurde als Sohn einer wohlhabenden und wohltätigen Familie geboren. Bereits als junger Mann verlor er durch eine Pestepidemie beide Eltern. Sein Erbe wollte er jedoch nicht für sich behalten, sondern verteilte es unter den Armen und Bedürftigen. In jener Zeit beschloss er Priester zu werden. Bald wurde der freigebige Mann vom Volk zum Bischof seiner Heimatstadt gewählt. Um die Gestalt des stets hilfsbereiten Seelsorgers rankten sich nach seinem Tod schnell Legenden und reges Brauchtum. Schon im Mittelalter entwickelte sich ein Brauch, der bis heute erhalten geblieben ist: Am Vorabend seines Gedenktages besucht der Heilige Nikolaus die Kinder und beschenkt sie. Der Ursprung dieses Bescherungsfestes für Kinder wird darin vermutet, dass der gütige und hilfsbereite Bischof - da er als Wohltäter nicht erkannt werden wollte - im Dunkel der Nacht jeweils einen mit Goldstücken gefüllten Beutel durch das Fenster in die Schlafkammer dreier Töchter eines verarmten und verzweifelten Edelmannes warf, der nicht mehr wusste, wie er seine Familie ernähren sollte. Die Mädchen, die dadurch plötzlich eine Aussteuer hatten, konnten nun heiraten und waren finanziell versorgt. Aus diesem Grund wurden und werden die Kinder ursprünglich und bis zum heutigen Tage ebenfalls heimlich beschenkt, indem ihnen die Liebesgaben abends in Schuhen, Stiefeln oder Strümpfen versteckt wurden bzw. werden.

Die Pinzberger Schulkinder wurden natürlich ebenfalls beschenkt, aber so heimlich wie vielleicht zu Hause war es dann nicht. Jedes Kind erhielt einen saftigen Nikolausapfel und jede Klasse einen Fußball für den Pausenhof.

Mit dem Lied „Guten Tag ich bin der Nikolaus“ wurde der spezielle Gast dann verabschiedet, wobei er sich die ersten beiden Strophen noch gerne anhörte, bevor er sich wieder auf den Weg machte.

Vielen lieben Dank für deinen Besuch Bischof Nikolaus! Wir würden uns sehr freuen, wenn du uns auch im nächsten Schuljahr einen Besuch abstatten würdest!