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Wasser ist Leben

Da sich die Kinder der 4. Klasse zurzeit mit dem Thema Trinkwasserversorgung beschäftigen, lag es auf der Hand, das Wasserhaus in Pinzberg einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Mit Thomas Bitter, Wasserwart und Leiter des Bauhofes der Gemeinde Pinzberg, konnte kurzfristig ein Besichtigungstermin vereinbart werden. Am Freitag, den 2. Februar 2018 wanderten wir deshalb von der Schule hinab zum Wasserhaus.

Dort wurden wir sehr freundlich von Herrn Bitter begrüßt. Er führte uns sogleich in das von außen eher unscheinbar wirkende Häuschen. Umso erstaunter waren die Kinder, was sie innerhalb dieses Gebäudes alles erblickten. Im Büro befindet sich die moderne Computeranlage, welche den Tiefbrunnen und Hochbehälter funküberwacht und steuert. Musste Herr Bitter früher täglich im Wasserhaus nach dem Rechten sehen, so ist dies heute nicht mehr nötig. Mithilfe einer App auf seinem Handy wird er mittlerweile sofort über mögliche Störfälle informiert.

Anschließend ging es über eine Treppe hinab in den unteren Bereich des Wasserhauses. Zahlreiche Rohre verlaufen hier am Boden, an den Wänden und an der Decke, sodass die Kinder aufpassen mussten, sich nicht irgendwo zu stoßen. Herr Bitter zeigte ihnen nun den Tiefbrunnen von Pinzberg, der 85 m in die Tiefe führt. Aus diesem wird das Grundwasser über eine Steigleitung nach oben gepumpt. Die Gemeinde Pinzberg betreibt somit für den Ortsteil Pinzberg eine eigene Wasserversorgung, während die Ortsteile Gosberg, Dobenreuth und Elsenberg vom „Zweckverband zur Wasserversorgung der Ehrenbürggruppe“ mit Trinkwasser versorgt werden. Eine Zuleitung sorgt aber dafür, dass ein Teil des vom Zweckverband geförderten Rohwassers mit dem Rohwasser aus dem Pinzberger Brunnen gemischt wird.

Im Wasserhaus befindet sich zudem die Wasseraufbereitungsanlage. Sie dient der Reinigung und Anpassung des Rohwassers an die Anforderungen der Trinkwassernutzung. Da Rohwasser keinen eigenen Sauerstoff enthält, wird es belüftet. Durch die Belüftung wird dem Rohwasser somit Sauerstoff zugeführt. Im Rohwasser sind Eisen- und Manganverbindungen gelöst. Sie gehen mit dem nun vorhandenen Sauerstoff eine chemische Reaktion ein und bilden Flocken, die sich absetzen. Durch Filter wird das ausgeflockte Eisen und Mangan schließlich entfernt. Die Belüftung sorgt darüber hinaus zur Beseitigung von die Qualität beeinträchtigenden, im Wasser gelösten Gasen sowie zur Verringerung von Geruchs- und Geschmacksproblemen.

Aus dem Rohwasser ist durch die Reinigung Reinwasser geworden. Im Wasserhaus befinden sich Reinwasserpumpen, die das Trinkwasser durch Rohrleitungen zu den Pinzberger Bürgern befördern. Ein Teil des Trinkwassers wird in den 2009 neu gebauten, zwölf Meter hohen Hochbehälter gepumpt. Dieser besitzt zwei Kammern aus Edelstahl mit einem Fassungsvolumen von je 200 m3. Durch den Hochbehälter erhöhte sich der relativ bescheidene Druck von zwei auf akzeptable drei Bar.

Das Pinzberger Trinkwasser besitzt laut einer Laboruntersuchung aus dem Jahr 2017 übrigens eine ausgezeichnete Qualität. Nach dem deutschen Waschmittelgesetz wird es allerdings dem Härtebereich „hart“ zugeordnet. Damit sind die Einwohner Pinzbergs jedoch nicht allein, denn rund 75% aller deutschen Haushalte haben hartes Wasser.

Am Ende des Unterrichtsganges durften die Kinder noch einen kurzen Blick in das Reinwasserbecken werfen, bevor es wieder bergauf in Richtung Schule ging.

An den vielbeschäftigten Herrn Bitter ein herzliches Vergelt’s Gott! Danke, dass Sie sich Zeit nehmen konnten, den Kindern einen sehr informativen Einblick in die Trinkwasserversorgung zu geben!